Meinen E-Mail-Server habe ich teilweise nach der ISP-Mail-Anleitung eingerichtet. Da mir aber die dort vorgeschlagene Einrichtung mittel mysql-Datenbank zu aufwendig erschien, habe ich es etwas abgewandelt.
Zu einer bestehenden Domain sollte eine weitere hinzukommen, die jedoch E-Mails nur weiterleitet (es soll aber auch möglich sein, E-Mails mit dieser Domain zu verschicken). Dazu wird in die Datei /etc/postfix/main.cf
folgendes eingefügt:
virtual_alias_domains = anderedomain.de
virtual_alias_maps = hash:/etc/postfix/virtual
Letztere Datei (/etc/postfix/virtual) hat dabei folgenden Inhalt, womit eine Weiterleitung auf beispiel@example.org eingerichtet wird.
info@anderedomain.de    beispiel@example.org
Soweit so gut. Mails an info@anderedomain.de werden nun weitergeleitet an beispiel@example.org.
Nun soll es auch möglich sein, E-Mails unter dem Namen info@anderedomain.de zu verschicken. Da die Authentifizierung bei Postfix über SASL von Dovecot eingerichtet ist, und kein Linux-Systemnutzer für die E-Mail-Adresse eingerichtet werden soll, eine Datei mit einem ähnlichen Schema wie /etc/passwd angelegt.
/var/vmail/conf/benutzerdb:
info@anderedomain.de:{plain}passWORT
Für einen ersten Test sollte das ausreichen. Sicherer ist natürlich, nur den MD5-Hash des Passwortes zu speichern. Dieser lässt sich hier berechnen. Für obiges Passwort würde entsprechend die Datei dann so aussehen:
info@anderedomain.de:{MD5}30b9de8ee60962fec6006a1ac474b733
Die Passwortdatei muss nun noch Dovecot bekannt gemacht werden. In der Datei /etc/dovecot/dovecot.conf wird dazu folgendes eingetragen:
passdb passwd-file {
args = /var/vmail/conf/benutzerdb
}
Dadurch kann sich ein E-Mail-Client gegenüber dem Server authentifizieren, ohne dass ein Linux-Benutzer angelegt werden musste.